Klöppelbriefe

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Es gibt mehr als 40 verschiedene Klöppeltechniken.

Flechtspitze

Die Flechtspitze entstand wahrscheinlich als erste echte Klöppelspitze. Sie wird mit durchlaufenden Fäden durch Flechten geklöppelt. Die dabei entstehende Spitze ist ein Band mit gleichmäßigen, geometrisch gemusterten Zacken.

Reticella-Spitze

Die geklöppelte Reticella-Spitze ist eine Nachahmung der echten Reticella (= Nadelspitze). Für diese Muster reichte das Flechten („Drehen“ und „Kreuzen“) nicht aus, der „neue Schlag“ (auch „Formschlag“) wurde erfunden. Dieser Schlag sollte die ausgefüllten Elemente der Nadelspitze nachbilden, die ein wichtiger Bestandteil der Muster waren. Anfangs wurde die Tradition der geometrischen Spitze starr fortgeführt. Erst im Laufe der Zeit, meist parallel zur Entwicklung in der echten Reticella, wurde damit begonnen, andere, nicht-geometrische Formen in die Klöppelspitze einzuarbeiten.

Ragusaspitze

Benannt nach dem lateinischen Namen der kroatischen Stadt Dubrovnik (lat. Ragusa).

Guipurespitze (= Gimpenspitze)

Die Gimpenspitze ist in die Stilepoche des Barocks einzuordnen. Es ist anzunehmen, dass diese Spitze von Spanien aus in Europa eingeführt wurde. Gearbeitet hat man sie in Italien, Belgien und Flandern. Ihren Namen erhielt die Spitze durch die Besonderheit der Einarbeitung einer Gimpe - umsponnener Faden -, auch als Schnur bezeichnet. Sie unterstreicht die einzelnen Musterformen und erzielt ein plastisches Hervorheben. Gestaltung: die Gimpe wird mit Leinenschlag geführt und in einem fortlaufenden Bändchen gearbeitet. Sie kann als offene und geschlossene Spitze frei gestaltet werden. Die Besonderheiten zeichnen sich in dem Stil Barocks als geschwungene Kompaktheit aus.

Mailänder Spitze

Die Mailänder Spitze, benannt nach der oberitalienischen Stadt, zählt zu den Bänderspitzen. Sie wurde ursprünglich mit wenigen Verbindungsstegen nur aus Bändern geklöppelt. Charakteristisch sind die vielfältigen Musterungen der Bänder.

Reliefspitze

Die "Hohe Kunst" der Handklöppelspitze Sie ist wohl die ausdrucksvollste und zugleich komplizierteste Klöppelspitze in ihrer Herstellung. Als Urspungsland dieser Technik ist Italien zu bemerken. Sowohl die vollendete Mustergestaltung - ein Meisterstück im Spitzenentwurf - als auch die hohen Anforderungen an das Talent der Klöpplerin begründen die "Kostbarste Spitze" aller Spitzen. Ihren Höhepunkt hatte sie in der Stilepoche des Barocks. Ausgeführt in peinlichster Präzision fügt sich Ornament an Ornament. Die Reliefspitze ist eine offene Spitze. Ihre sehr naturalistische Gestaltung lässt einen großen Spielraum zwischen Wirklichkeit und Phantasie zu. Es ergibt stets ein malerisches Gebilde ohne klare Rapportierung und Schwerpunkte. Die geschwungenen Formen liegen auf der Fläche auf. Im Hintergrund steht die Herausarbeitung der Plastizität und der Formwirkung. Das Aufarbeiten von Formschlägen und dem echt folgenden Speichengrund, welcher die Verbindung der unregelmäßigen einzelnen Teile bewirkt, ist kennzeichnend für diese Spitze.

Valenciennes-Spitze

Diese Spitze wurde nach der im französischen Teil Flanderns liegenden Stadt Valenciennes benannt. Sie wird mit extrem feinen Fäden gearbeitet (bis 400 Paar Klöppel auf 10 cm Breite). Im Laufe der Jahrhunderte benutzte man verschiedene Maschengründe. Die Motive werden mit zusätzlichen Paaren versehen, um sie dichter wirken zu lassen. Es wurden vorzugsweise Blumenmotive eingearbeitet.

Mechelner Spitze

Die Mechelner Spitze ist zeitlich in ihrer Entwicklung, beginnend in der Epoche des Barocks und in ihrer Vollendung im Zeitalter des Rokoko einzuordnen. Sie beherrscht bis zum heutigen Tage die Klöppelkunst in Belgien. Typisches Merkmal ist die Umschliessung der Formen mit dem Cordonnetfaden. Die zahlreichen, sehr feinen Ziernetzpartien werden vorwiegend in Droschel- oder Tüllgrund ausgeführt.In ihrer Arbeitsweise ist sie eine geschlossene Spitze. Bedarf vom Beginn bis zur Verknüpfung die Systematik der Führung des starken Fadens, dem Cordonnetfaden. Die Muster sind naturalistisch, die Motive vorwiegend kleine Blumen, zarte Ranken und Girlandenbänder. Bestimmt wird das Muster von der Zartheit der Spitze.

Duchesse-Spitzen

Bei den Duchesse-Spitzen verschmelzen verschiedene Techniken. Sie wird typischerweise nur in Weiß und Schwarz aus sehr dünnem Garn hergestellt. Das Besondere an der Spitze ist, dass man zunächst nur einzelne Objekte herstellt, die erst im Nachhinein miteinander verbunden werden.

Torchon-Spitze

Torchon ist eine spezielle Art des Klöppelns, bei der die Motive auf einem rautenförmigen Raster in Diagonalen gearbeitet werden.

Idria-Spitze

Die Idria-Spitze gibt es in zwei verschiedenen Varianten, der italienischen und der russischen. Bei beiden Varianten bildet ein Leinenband, das einer Kontur folgt, das Skelett der Spitze. Die russische Idria-Spitze bildet vorwiegend naturalistische Motive ab, die italienische vorwiegend Ornamente.

Schneeberger Spitze

Die Schneeberger Spitze ist eine Erfindung aus dem Erzgebirge, die den billigen Klöppelmaschinenspitzen Konkurrenz machen sollte. Es werden dabei vorwiegend Deckchen gefertigt, die nicht durch Maschinen herstellbar sind. Um eine zügige Fertigstellung zu ermöglichen, werden dabei nur wenige Klöppelpaare benutzt, manchmal sogar nur drei oder vier. Es werden vorwiegend pflanzliche Motive, also Blüten und Blätter, dargestellt. Charakteristisch für die Technik ist der um die Motive laufende Flechter, der der Spitze Halt geben soll. Aufgrund der Entstehungszeit der Spitze sind viele Muster an den Jugendstil angelehnt. Vorläufer der Schneeberger Spitze war die Austria-Spitze, eine ebenfalls mit wenigen Paaren auskommende Bänderspitze aus Österreich.


Kontakt

Vreni Stamm Klöppelatelier

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Schweiz


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